Rotklee – Zwischenfrucht?

Rotklee (Trifolium pratense) aus der Familie der Schmetterlingsgewächse wird hierzulande oft als Zwischenfrucht gepflanzt; doch ist sie für uns in der Naturkosmetik äußerst wertvoll. Rotklee wird beispielweise bei Dr. Hauschka aus kontrolliert biologischem Anbau verarbeitet. Sieben Tage lang darf dabei der Ansatz in großen Steinzeugtöpfen reifen. Morgens und abends rühren Wala-Mitarbeiter ind er obersten Etage des Labors die entstehende Essenz um und lassen dabei Licht an die ansonsten dunkel stehende Flüssigkeit. Ein rhytmisches Verfahren, wie wir (Marlies und Ralf) bereits mehrmals beobachten durften.. Die Polaritäten der Natur können so in die Essenz einfließen. Die Rotklee-Essenz ist enthalten in der Regenerations-Serie: Augencreme, Hals- und Dekolletecreme, Handbalsam, Körperbalsam, Serum, Tagescreme und Tagescreme Balance.
Wissenswertes dazu aus der Dr.Hauschka-Literatur:
„Die bis zu 50 Zentimeter langen, oft rot überlaufenen Kleestängel wachsen teppichartig aus einem kurzen Wurzelstock. Die dreiblättrigen, länglichen Kleeblätter tragen in der Mitte einen charakteristischen helleren Fleck, Stängel wie Blätter sind weißlich behaart. Im Blütenkopf sind zahlreiche längliche Einzelblütchen vereint, die nur von langrüsseligen Hummeln besucht und bestäubt werden. Sie lieben die Rotkleeblüten, da sie reich an Nektar sind, eine ergiebige Honigweide. Wie alle Schmetterlingsblütler geht der Rotklee in den Wurzeln eine Symbiose mit den so genannten Knöllchenbakterien (Rhizobiaceae) ein, um die Stickstoffversorgung zu optimieren. Stickstoff ist essentiell wichtig für den Aufbau von Proteinen und dem Erbmaterial DNA. Er muss allerdings in einer gebundenen Form, zum Beispiel als Nitrat oder Harnsäure vorliegen, sonst können die meisten Lebewesen ihn nicht aufnehmen. In dieser gebundenen Form ist er allerdings oft nur begrenzt verfügbar. Knöllchenbakterien sind innerhalb der Symbiose in der Lage, den für die meisten Lebewesen nicht verwertbaren elementaren Stickstoff zu binden und für sich sowie den Rotklee verfügbar zu machen. So wäscht eine Hand die andere – eine echte Symbiose.
Für die Landwirtschaft ist der eiweißreiche Rotklee die bedeutendste Futterpflanze. Rotklee ist so vital und regenerationsfähig, dass er es spielend verträgt, mehrmals im Jahr geschnitten zu werden. So liefert er laufend hochwertiges Futter für die Rinder und versorgt letztendlich den Menschen über die Kuhmilch mit Eiweiß. Durch die Symbiose mit den Knöllchenbakterien reichert er gleich nebenher den Boden, auf dem er wächst, mit Stickstoffverbindungen an. Gründüngung nennt man das. Erste Erwähnungen des Kleeanbaus stammen aus dem 11. Jahrhundert. Hildegard von Bingen (ca. 1098-1179) wies in ihrer „Physica“ auf die Heilwirkungen des Rotklees hin, ebenso ihre Kollegen in den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts.
Weniger als Futterpflanze oder heilkräftiges Kraut ist uns der Klee vertraut. Vielmehr ist es der Glücksklee mit seinen vier Blättern, der besonders zur Jahreswende weite Verbreitung findet. Dabei erliegen wir heutzutage zwei Irrtümern. Die vier Blätter sind eigentlich eines, das aber viergliedrig unterteilt ist. Zweitens ist der in vielen Geschäften verkaufte Glücksklee ein Sauerklee (Oxalis tetraphylla) und damit überhaupt nicht mit unserem Klee verwandt, der traditionell eigentlich der Glücksbringer ist.
Zurück geht dieser alte Glaube auf die Zeit der Kelten, wenn man außer Acht lässt, dass bereits Eva bei der Vertreibung aus dem Paradies einen vierblättrigen Klee zur Erinnerung an die glücklichen Tage mitgenommen haben soll. Den Kelten galt der Göttinnen-geweihte Klee als Glückssymbol und Talisman gegen böse Geister, der Zauber abwehren konnte oder hellseherische Fähigkeiten verlieh. In blühendem Klee sah man die Fußstapfen der keltischen Göttin, schon allein deshalb war er segensreich. Das dreiblättrige Kleeblatt stand für die höchsten Mysterien: die immer dreigestaltig erscheinenden Gottheiten, die dreiteilige Gesellschaft aus einfachem Volk, Helden und Druiden, ebenso der Druidenstand selbst, der sich in Philosophen (die Druiden als solche), Barden (Sänger) und Vaten (Schamanen) aufteilte. Das vierblättrige Kleeblatt hingegen versinnbildlichte die perfekte Ausgeglichenheit und war Inbegriff des Glücks. Wer ihn ungesucht fand, dem war das Glück gewiss.